Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 14

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Rudelsburg. Saaleck. Im Hintergrunde der Thüringer Wald. Die Thüringer Hochfläche ein Tafelland. Rudelsburg und Saaleck, flußaufwärts gesehen. Das Tafelland, das sich ostwärts durch Thüringen bis zur Saale hinzieht, erhält seine landschaftlichen Reize durch die tiefeingesenkten, malerischen und kulturreichen Flußtäler mit ihrer dichten Besiedelung und ihren reichen geschichtlichen Erinnerungen. Neben Main und Neckartal vereinigt das mittlere Saaletal, die Grenzlinie zwischen Thüringen und Sachsen, alle diese Vorzüge in hohem Maße. In die thüringische Muschelkalktafel eingesenkt, zieht das Saaletal eng und vielfach gewunden zwischen steilen Höhen hin, die von altersgrauen Burgen gekrönt werden, während im S. der Thüringer Wald das Panorama abschließt. Wie viele Erinnerungen wecken allein Jena und Rudolstadt, die zwischen Saaleck und dem Gebirge liegen I Berg und Fluß, Burg und Wald wecken die Wander- und Sangeslust, und wie oft mag da aus frischer Jugendbrust das Lied erschallen: „An der Saale hellem Strande stehen Burgen stolz und kühn".

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 23

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Christentum und die Germanen. 23 Winnen. Man erzählte, er habe einst auf dem römischen Sklavenmarkt schöne germanische Knaben zum Verkauf ausgestellt gesehen; auf die Frage welchem Volke sie angehörten, antwortete man ihm, es seien Angeln; da sagte er: „Sie sollen Engel werden." Die Angelsachsen nahmen das Christentum mit großem Eifer an; bald zogen angelsächsische Missionare aus, um das Evangelium weiterzutragen. Willibrord predigte es den Friesen, welche von der Rheinmündung nach Osten wohnten und mit den Franken seit langer Zeit im Grenzkriege lebten. Noch bedeutender aber wirkte Winfried oder, wie ihn der Papst Bonifattus. später nannte, Bonifatius. Er stammte aus einem edlen Geschlecht in Wessex. Früh war er in ein Kloster eingetreten. Als er die Priesterweihe empfangen hatte, ging er zu den Friesen, um dort zu predigen. Nachdem er darauf ein erstes Mal in Rom geweilt und sich vom Papst selbst die Vollmacht hatte geben lassen, den Deutschen das Christentum zu bringen, wirkte er besonders in Hessen und Thüringen. Als ein gewaltiger Prediger, der die Gemüter entflammte und mit sich fortriß, als starke Persönlichkeit, die furchtlos der Gefahr entgegenging, unbeirrt ihr Ziel verfolgte, zugleich Ehrfurcht gebot und Liebe weckte, wurde er zum Apostel der Deutschen. Zu Geismar in Hessen fällte er eine dem Donar geweihte Eiche, ohne, wie die Heiden glaubten, von der Rache des Gottes ereilt zu werden. Ergründete Kirchen, stellte Geistliche an, baute Klöster, unter denen Fulda hervorragt. Vom Papste wurde er zum Erzbischof ernannt und erhielt seinen Sitz in Mainz; als solcher schuf er Bistümer, teilte ihnen ihre Sprengel zu und organisierte so, unterstützt von Pippin, die germanische Kirche. Er ist es auch gewesen, der die Bischöfe des Frankenreichs veranlaßte, sich zum Gehorsam gegen den Papst zu verpflichten; er hat dies für nötig erachtet, um zu verhindern, daß die fränkische Geistlichkeit von neuem in Verwilderung und weltliches Leben herabsänke. In seinem Alter lebte wieder die Sehnsucht in ihm auf, den Friesen das Evangelium zu predigen. Im Friesenlande ist er von einer heidnischen 754. Schar überfallen und, da er jede Gegenwehr verbot, getötet worden; feine Leiche liegt in Fulda begraben. § 23. Deutsche Bistümer und Klöster. So nahm das Christentum auf germanischem Boden zu. Bistümer hatten bereits in vielen der Bummer, alten Römerstädte bestanden, z. B. in Köln, Mainz und Trier, in Straßburg und Augsburg. Dazu traten nunmehr die von Bonifatius gegründeten Bistümer, z. B. Würzburg, Regensburg. Salzburg.

3. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 27

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Karl der Große. 27 Sein Reich war ein Weltreich; er gebot über Germanen und Romanen. Er war der Schirmherr der abendländischen Kirche, der Beschützer des abendländischen Christentums. Unter diesen Umständen erwachte der Gedanke, das abendländische Kaisertum, das im Jahre 476 sein Ende gefunden hatte, wieder zu erneuern. Im Jahre 800 weilte Karl in Rom, um die römischen Verhältnisse zu ordnen; denn der Papst Leo Hi. war im vorigen Jahre durch eine Gegenpartei aus der Stadt vertrieben worden und hatte nur unter dem Schutze eines fränkischen, von Karl abgesandten Grafen zurückkehren können. Damals setzte ihm am Weihnachtstage der Papst am Altar Katserder Peterskirche die Kaiserkrone auf das Haupt, und das Volk begrüßte Wänazt. ihn unter lautem Jubel als römischen Kaiser. So war ein Germane Nach- 800' folger der Cäsaren geworden. Nicht an Macht, wohl aber an äußerem Glanz erfuhr die Stellung Karls durch die Kaiserkrönung einen gewaltigen Zuwachs; Rom aber zu erobern und die Kaiserkrone zu gewinnen, ist seitdem Jahrhunderte hindurch das Ziel der Sehnsucht für die deutschen Könige gewesen. Karls Regententätigkeit. § 27. Karls Persönlichkeit. Karl war ein Herrscher, der mit genialer Per M. Einsicht und gewaltiger Tatkraft den verschiedensten Aufgaben, die ihm die twett‘ Regierung seines weiten Reiches stellte, gerecht wurde. Von seiner Persönlichkeit hat uns sein jüngerer Freund und Biograph Einhard ein Bild hinterlassen. Er war ein Mann von mächtigem Körperbau, festem Gang, schönem, grauem Haar und heiterem, gütigem Antlitz. Er erfreute sich bis in sein hohes Alter einer guten Gesundheit; durch Reiten, Jagen und Schwimmen härtete er den Körper ab; in Speise und Trank war er mäßig. Er kleidete sich nach fränkischer Weise und konnte kaum je dazu vermocht werden, römische Kleidung anzulegen; seine Gewänder ließ er sich von den Frauen seiner Familie anfertigen. Er war ein Mann von gewaltiger Willenskraft und konnte in seinem Zorne furchtbar sein. Aber in ihm wohnte auch ein tiefes, inniges, deutsches Gemüt; er war ein zärtlicher Vater seiner Söhne und Töchter, die er ungern von sich ließ, ein guter Geselle seiner Freunde, freigebig und gütig gegen Fremde. Er war hochbegabt und konnte gut reden. Auch erfüllte ihn ein starker Drang nach Bildung; noch in höheren Jahren wünschte er nachzuholen, was man früher an ihm versäumt hatte, versuchte das Schreiben zu lernen und ließ sich in der Grammatik unterrichten. Mit seinen Freunden besprach er sich über gelehrte Dinge; selbst beim Mahle ließ er sich gern vorlesen. Dabei hatte er auch Sinn für die Heldensagen des deutschen Volkes und ließ sie sammeln; leider ist diese Sammlung unserer Zeit nicht erhalten geblieben.

4. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 9

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Anfänge der Völkerwanderung. 9 Genaueres als' über den Götterglauben unsrer Vorfahren wissen wir über die Mythologie der nordischen Germanen, wie sie in der Edda zusammengefaßt ist. Dort nannte man den obersten Gott Odhin; er feiert in seiner Burg Walhalla fröhliche Gelage mit den erschlagenen Helden, welche die Walküren, die Schlachtjungfrauen, zu ihm emporgetragen haben. Seine Gemahlin heißt Frigg; neben ihr kannte man die liebreizende Göttin Freya. Man erzählte ferner von dem jugendlichen Balder, dem Frühlingsgott; wie die lange Winternacht jährlich gleichsam den Sommer besiegt, so wird Balder von seinem blinden Bruder Hödur erlegt, den Loki, der Gott des Bösen und der Lüge, dazu angestiftet hat. Lokis Tochter hieß Hel, die finstere Todesgöttin, in deren trübseliges Reich alle die hinabsteigen, welche nicht den Tod des Kriegers auf dem Schlachtfelde sterben. In einem letzten Kampfe, so glaubte man, würden die Götter den Riesen unterliegen und die Welt untergehen; aber aus dem furchtbaren Brande werde eine bessere Welt erstehen. Neben diesen Göttern kannten und verehrten- die Germanen noch die unendliche Menge der Elben (nord. Elfen), die in Haus und Feld, Wald und Heide hausen, der Nixen, die in den Fluten wohnen, der Zwerge, welche die Metallschätze des Erdbodens behüter>^ 2. Die Zeit der Völkerwanderung. Tie Anfänge der Völkerwanderung. § 8» In den römischen Grenzlanden waren römische Städte ent- Me standen, z. B. Köln, Mainz, Trier, das zeitweise die Residenz römischer Kaiser war und noch heute mächtige Ruinen römischer Bauten besitzt, sodann in den lanbe' Donauländern Augsburg, Regensburg, Salzburg, Wien. Es hatte sich an Rhein und Donau römisches Leben und römische Kultur angesiedelt; n. a. waren auch die ersten Weinreben am Rhein gepflanzt worden. Mit den Germanen trat man in Handelsverkehr. Man kaufte von ihnen Pelze, Gänsefedern, Haare, mit denen sich römische Frauen schmückten, und Bernstein, der seit alters von der Nord- und Ostseeküste nach Südeuropa gebracht wurde: dafür erhandelten die Germanen Schmucksachen, Waffen und Wein. Allmählich kam es immer häufiger vor, daß Germanen einzeln oder in Friedliche Haufen über die Grenze wanderten. Je mehr die Bevölkerung wuchs, destotnun^ mehr fehlte es ihnen an Ackerland; die Landnot der Germanen ist eine

5. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 49

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der erste Kreuzzug 1096—1099. 49 Auch das geistige Leben regte sich stärker. Neben den lateinischen Bildung. Prosawerken entstanden bereits deutsche Heldenlieder. Die wundervollsten Denkmäler jener Zeit aber sind die herrlichen Kirchen, die am Rheine und anderswo im romanischen Stil oder Rundbogenstil aufgerichtet wurden, vor allen anderen die Dome zu Mainz, Speier und Worms (s. § 71). Der erste Kreuzzug. 1096 — 1099. § 52. Der erste Kreuzzug. In der Zeit, als der erste der großen Kämpfe zwischen Kaisertum und Papsttum ausgefochteu wurde, entstand die tiefe religiöse Erregung der christlichen Völker des Abendlandes, welche zum ersten Kreuzzug führte. Von jeher waren Wallfahrten nach dem heiligen Vorgeschichte Lande, um an Christi Grabe zu beten und seine Sünden zu büßen, in Kreuzzüge, der Christenheit Brauch gewesen; sie hatten auch unter der Herrschaft der Araber, die seit dem siebenten Jahrhundert im Besitze Palästinas waren, fortgedauert, ohne daß die Pilger wesentlich belästigt worden wären. Aber seit die seldschu(fischen Türken Palästina erobert hatten, wurde es anders, und die Christen hatten Mißhandlungen und Grausamkeiten zu erdulden. Unter diesen Umständen regte sich der Gedanke, durch eine gemeinsame kriegerische Unternehmung die heiligen Stätten zu befreien. Der ritterliche, kampflustige Adel, der das Abendland erfüllte, von der religiösschwärmerischen Stimmung der Zeit ergriffen, zugleich nach abenteuerlichen, beutereichen Fahrten in weite Ferne verlangend, nahm die Anregung mit Begeisterung auf. Die Päpste aber förderten den Plan, weil er eine ungeheure Erhöhung der kirchlichen Macht versprach. 1095 berief Urban Ii. ein Konzil nach der Stadt Clermont im mittleren Frank-Konzil von reich. Dort versetzte sein Wort die Menge in solche Erregung, daß sich etermont Tausende mit dem Ausruf „Gott will es" das Kreuz aufhefteten und sich dadurch zur Teilnahme an dem Zuge verpflichteten. Feurige Prediger trugen die Begeisterung weiter, unter ihnen der Einsiedler Peter von Amiens, von dem die Sage erzählte, ihm sei im heiligen Lande Christus erschienen und habe ihm den Auftrag gegeben, den Befehl zur Befreiung des heiligen Landes dem Papste zu überbringen. Die ersten ungeordneten Scharen freilich, die unter Peter von Amiens und dem Ritter Walter von Habenichts nach Osten zogen und zum großen Teil aus Gesindel jeder Art bestanden, erreichten nicht einmal das Ziel ihrer Fahrt; wer nicht auf dem Marsche das Leben einbüßte, verlor es unter den Schwertern der Türken in Kleinasien. Dann Der erste aber zogen im Frühjahr 1096 auf verschiedenen Wegen wohlgerüstete Ritterheere dem zum Versammlungsort bestimmten Konstantinopel zu; kein König Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch. B. Hi. 6. Aufl. 4

6. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 56

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
56 Die deutsche Kaiserzeit 919—1250. hatte, sich gegen ihn erhoben, brach seine Gewalt zusammen. In Erfurt warf sich im Jahre 1181 der gedemütigte Löwe dem Kaiser zu Füßen; er erhielt Verzeihung, mußte aber für die nächsten Jahre als Verbannter nach England gehen. Nur seine Allodien, d. H. Erbgüter, die Gebiete um Braunschweig und Lüneburg, wurden ihm gelassen; die Lehen aber wurden ihm genommen. Das Herzogtum Sachsen wurde geteilt. Das Herzogtum Bayern kam an Otto von Wittelsbach; seit dem Jahre 1180 herrschen in Bayern die Wittelsbacher. § 59. Friedrich Barbarossas letzte Jahre. Der dritte Kreuzzug. Die letzten Jahre Barbarossas waren im allgemeinen Jahre des Friedens und des Glanzes für Deutschland. Jubelnd schaute zu dem heldenhaften, ritterlichen Kaiser die Nation empor, vor allem die deutsche Ritterschaft. Das zeigte sich besonders, als er in dem „goldenen" Mainz das Fest der Schwertleite seiner beiden ältesten Söhne Heinrich, den er bereits zum König hatte krönen lassen, und Friedrich feierte; es war ein großes nationales Fest, zu dem sich zahlreiche Ritter einfanden, und das noch lange im Liede gepriesen wurde. Bald darauf feierte der Kaiser in derselben Stadt Mailand, die einst seine hartnäckige Feindin gewesen war, die Heinrichs Vermählung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin des «ermdhlung normannischen Reiches in Unteritalien. Eine glänzende Hoffnung schien Konstanze. ^ ^ Heirat dem Hause der Hohenstaufen zu eröffnen; man konnte nicht ahnen, daß durch diesen Landgewinn dies edle Geschlecht sich dem deutschen Vaterlande entfremden würde. Kreitzzug* Da kam aus dem Orient die Nachricht, daß der Sultan Sa lad in 1189® tmn Ägypten die Stadt Jerusalem und das ganze heilige Land erobert 1192‘ habe. Das Kreuz wurde gepredigt, der abenteuerlustige König Richard Löwenherz von England und König Philipp August von Frankreich machten sich auf zum Kreuzzuge, und auch der greise Kaiser zog 1189 hinaus, um mit einer gottgefälligen Tat sein Leben zu beschließen. Nachdem er seinem Sohne Heinrich die Reichsregierung übergeben und zur Wahrung des Friedens Heinrich dem Löwen von neuem eine dreijährige Verbannung auferlegt hatte, trat er die Kreuzfahrt an. Er führte das glänzendste deutsche Ritterheer, das je ausgezogen ist, durch Ungarn und das griechische Reich, über den Hellespont und durch Kleinasien hindurch, wo er bei Jkouium den Seldschucken eine schwere Niederlage bereitete. Da fand Barbarossa- ^bin ruhmvolles Leben in ©ltc’tcn ein plötzliches Ende; er ertrank in dem 1190. Flusse Seleph, tief von den Seinen betrauert. Der Kreuzzug aber hatte infolge der Uneinigkeit der Christen nur sehr geringe Erfolge. Jerusalem wurde nicht wiedergewonnen.

7. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 60

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Die deutsche Kaiserzeit 919-1260. Asiens und sodann Rußland und Polen erobernd und verheerend durchzogen, und im Jahre 1241 erschienen mongolische Scharen in Schlesien. Kein deutscher König, kein Reichsheer trat ihnen entgegen. Es war Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz, der mit ihnen auf der „Walstatt" den Kampf aufnahm. Er selbst und die meisten feiner Ritter starben den Heldentod; aber die Mongolen wagten es doch nicht, in das an Gewappneten und an Burgen reiche Deutschland weiter vorzudringen, sondern kehrten um. Jnnocen»Iv. Damals starb Gregor Ix. Ihm folgte als Papst Innocenz Iv., der bisher als Kardinal freundliche Beziehungen mit Friedrich unterhalten hatte, als Papst aber den Kampf gegen ihn fortfetzte und auf einem zu Lyon abgehaltenen Konzil von neuem auf das feierlichste den Bann über ihn aussprach. Jetzt griff die Erhebung auch nach Deutschland hinüber; dort ©esenttintge.wurde in der Person des Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen ein Gegenkönig aufgestellt; als dieser bald starb, wählte man den Grafen Wilhelm von Holland zum König. Dem Kaiser standen im Kampfe feine Söhne zur Seite, König Konrad Iv. und sein besonders geliebter Sohn, der schöne Enzio. Es war für ihn ein schwerer Schlag, daß Enzio von den Bolognesern gefangen wurde, die ihn bis zu feinem Tode im Kerker gehalten haben. Aber unerschüttert und ungebeugt stand Fried- 1250. rich da, bis er im Jahre 1250 in Apulien starb. Er wurde neben feinem Vater im Dome zu Palermo begraben. Kaisersage. An Friedrich Ii. zunächst knüpfte sich die Sage, er fei nicht ge- storben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst später wurde sie auf Friedrich Barbarossa übertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwärmten Kyffhäufers sitzend dachte, und an den sich die Hoffnung knüpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiferherrlichkeit. Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Allsgang der Kreuzzüge. Konradiv. § 64. Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte feinem Batet schon im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmündigen Manftcd.sohnes. Da fetzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Manfred, die Krone des unteritalifchen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkämpfer der ghibelliuifchen Partei in Italien die Guelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich übertrug der Papst die unteritalifche Krone an Karl von Anjou, den Bruder König Ludwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Feldfchlacht und kam selbst um.

8. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 30

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
30 Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919. Grundherrn, oft des Grafen selbst, besonders gern in den Dienst eines Klosters oder Bistums; denn unter dem Krummstab, sagte man, ist gut wohnen. Dann waren sie der Kriegspflicht ledig; der neue Herr, dem sie einen Zins zahlen mußten, schützte sie auf ihrem Hofe, den sie zwar nicht mehr als freie Leute, aber sonst weniger behindert als früher bewirtschafteten. Dies hat auch Karl trotz einiger Versuche nicht hindern können. So ist es gekommen, daß im Laufe der Jahrhunderte der freie Bauernstand mehr und mehr verschwand und die Bauern zumeist hörig wurden. Wachsende Damit hängt aber zusammen, daß die Vasallen des Königs immer Vasalie" mächtiger wurden und die königliche Gewalt einzuschränken suchten. Die Lehen, die der Belehnte anfangs nur auf Lebenszeit erhielt, wurden bald ein erblicher Besitz; schon die nächsten Nachfolger des großen Karl haben mit den Vasallen schwere Kämpfe führen müssen. § 31. Karls Tod. 814. Als Karl sein Ende herannahen fühlte, berief er seinen Sohn Ludwig, den einzigen, den ihm der Tod nicht entrissen hatte, zu sich nach Aachen und setzte ihn in feierlicher Versammlung zum Nachfolger und Mitregenten ein. Einige Monate später starb er und wurde im Münster zu Aachen beigesetzt. Seine Gestalt prägte sich den Völkern, die er Sagen, beherrscht hatte, ein, und ein reicher Kranz von Sagen flocht sich um sein Andenken. Man erzählte sich, wie gewaltig seine Körperkraft gewesen sei, wie er Gerechtigkeit geübt und die Stolzen und Eitlen gedemütigt habe, wie ihn die edelsten Helden als seine Paladine umgaben. Man war gern bereit das Märchen zu glauben, daß er in der Aachener Kaisergruft auf einem Throne sitzend beigesetzt sei, und daß ihn so Kaiser Otto Iii. gefunden habe. Alte Einrichtungen führte man noch in später Zeit gern auf ihn zurück; in seiner Person sah man die ganze Majestät des Kaisertums verkörpert. Die späteren Karolinger. Ludwig der § 32. Ludwig der Fromme. Karls Sohn Ludwig trägt den Namen 8^-840. der Fromme, weil er der Kirche sehr ergeben war. Um diese hat er sich Verdienste erworben; insbesondere hat er das Erzbistum Hamburg gegründet. Im übrigen war er kein tatkräftiger und starker Herrscher. Unter seiner Regierung wurde das Reich durch Bürgerkriege zerrüttet. Der Kaiser hatte nämlich wenige Jahre nach seiner Thronbesteigung seinen ältesten Sohn Lothar zum Mitkaiser ernannt und zugleich seinen beiden jüngeren Söhnen Pippin und Ludwig Stücke des Reiches zuerteilt. Als ihm aber seine zweite Gemahlin Judith noch einen Sohn gebar, Karl, den man nachher

9. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Die deutsche Kailerzeit 919 — 1250. noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dorthin gedrungen waren. Aber sein kühner Versuch scheiterte. Niederlage Bei Cotrone erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage; sein Heer Colone, wurde vernichtet, und er selbst entkam nur mit Mühe, indem er sich ins Meer stürzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rüstete, starb er plötzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben. 983 bis §4l Otto Iii. 983—1002, Ottos Ii. Tod war ein großes Unglück; ^002.^ denn er hinterließ einen erst dreijährigen Sohn, Otto Iii. Zudem waren auf aufstand. Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstört. Unter diesen Umständen war es eine schwere Aufgabe, die Regierung zu führen; sie fiel zuerst Ottos hochgebildeter und kluger Mutter Theo-phano und nach ihrem Tode seiner Großmutter Adelheid zu, die sich dabei auf den Beistand mehrerer Bischöfe stützten. Unter ihrem Einfluß wuchs der junge, begabte König heran; er erfüllte sich mit tiefer Frömmigkeit und erwarb sich zugleich ein hohes Maß von Kenntnissen und Bildung. Während er sich zeitweise in frommer Demut harten Bußübungen hingab, Wkikherr. hing er andrerseits dem ehrgeizigen Traume eines märchenhaften Weltreichs schaftsplane.^ er von Rom aus zu beherrschen gedachte; nach Italien verlangte er; die „sächsische Roheit" war ihm verhaßt. Als sechzehnjähriger Jüngling zog er über die Alpen. In Rom nahm er seine Residenz und erbaute sich einen Palast, wo er, von glänzender Pracht umgeben, waltete. Nach Deutschland zurückgekehrt, wallfahrtete der schwärmerisch fromme Kaiser nach Gnesen in Polen, wo sich das Grab seines Freundes Adalbert von Prag befand, der vor kurzem durch die heidnischen Preußen den Märtyrertod gefunden hatte; dann begab er sich nach Aachen, wo er das Grab Karls des Großen öffnen ließ. Darauf zog er wieder nach Italien und Rom. Aber ein Aufstand der Römer vertrieb ihn aus der Stadt, Otto« m. die er zu seiner Residenz erkoren hatte, und plötzlich verschied er in einer ?002. Burg der Campagna. Seine Leiche wurde von den Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen mußten, nach Deutschland geführt und in Aachen beigesetzt. 1002 bis § 42. Heinrich Ii. 1002—1024 Auf diesen phantastischsten aller 1024. deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwägen, aber an seinen Plänen mit Zähigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Ii, bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Großen." Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestörte Ordnung in Deutschland und Italien wieder herstellen müssen.

10. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 155

1911 - Erfurt : Keyser
- 155 - die anderen. (Sr trug einen Elenskoller und einen grauen Hui mit grüner Feder. Sein Haar war blond, und ein starker Schnurrbart und spitzer Kinnbart zierten sein Gesicht. Freundlich blickten seine blauen Augen umher, und deutsche Grußesworte kamen aus seinem Munde. Man sah, er freute sich herzlich über den warmen Empfang der Erfurter, die mit Hüteschwenken, Tücherwehen und Kränzewerfen sich nicht genug tun konnten. Aufenthalt in Erfurt: Vor seinem Absteigequartier wurde er vom Erfurter Rate aufs ehrerbietigste begrüßt. Dann begab sich der König in seine Gemächer. Doch er rastete nicht lange. Schon nach kurzer Zeit erschien er wieder im Sattel. Er stattete dem Petersberg einen Besuch ab. An der Schwelle des Klosters begrüßten ihn knieend die frommen Brüder mit ihrem Abte. Freundlich hieß er sie ausstehen, entblößte selbst sein Haupt und setzte sich mit ihnen zur Tafel, zwanglos sich unterhaltend. Noch drei Tage verweilte Gustav Adolf in der Stadt. In dieser Zeit umritt er einmal den Stadtwall und besichtigte die Eyriaksbnrg. Mancherlei Gedanken über eine stärkere Befestigung der Stadt sollen ihm dabei durch den Kops gegangen sein. Bevor er dann abreiste, mußte der Rat versprechen, solange der Religionskrieg dauern würde, ihm treu und untertänig zu sein. Weitermarsch: Am Montag wurde zum Ausbruch geblasen. Vormittags zwischen 8 und 9 gings mit klingendem Spiel zum Brühlertor hinaus durch den Treienbrunnen nach Süden. Der Weg führte über Molsdorf, Arnstadt, Ilmenau und Schlensingen ins Werratal und von da an den Main. (Nach Pros. Als. Kirchhofs.) 4-9. Gustav Adolfs Leutseligkeit. Heute noch bewahrt die Riemer-Jnnnng in Erfurt ein Andenken auf, das Zeugnis von Gustav Adolfs Leutseligkeit gibt. Als der König sich einmal von der „hohen Lilie" in den nahe gelegenen Gasthof „zum Propheten" (heute „Thüringer Hof") begab, um nach einem feiner Pferde zu sehen, hörte er aus einem Zimmer lautes Stimmengewirr. Er trat ein und erfuhr von den Versammelten, daß die Riemer-Innung soeben einen der Ihren zum Ritter schlage, d. h. nach bestandener Lehrzeit seierlich in die Gesellenschast ausnehme. Gustav Adols sragte, ob er zusehen dürste. Da dies aber nicht erlaubt war, wurde ihm bedeutet, daß er beiwohnen könne, wenn er selbst vorher zum Ritter geschlagen wäre. Der König willigte sreudig ein und wurde unter dem üblichen Gebrauch zum Ritter geschlagen. Er leerte auch den großen, tbm dargereichten Zinnpokal, den Willkommenbecher, und loste sich mit dem herkömmlichen Geschenk. Noch zur Stunde hängt am „Willkommen" der Erfurter Riemer das ovale, vergoldete Schaustück, welches damals die Innung wohl aus des Königs Hand erhalten hat. Es zeigt auf der einen
   bis 10 von 222544 weiter»  »»
222544 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 222544 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 23000
1 30295
2 26132
3 25112
4 73625
5 79349
6 20736
7 65801
8 20517
9 20642
10 115416
11 28188
12 26689
13 18896
14 27589
15 18554
16 36529
17 24264
18 33647
19 34466
20 23661
21 22483
22 21235
23 22965
24 28994
25 36762
26 40327
27 32727
28 44637
29 31957
30 28724
31 29242
32 16911
33 29345
34 45078
35 17346
36 28804
37 182365
38 45493
39 45392
40 16912
41 24193
42 27722
43 24984
44 13515
45 107678
46 39046
47 30635
48 26136
49 37735

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1055
1 37329
2 1643
3 4458
4 4225
5 1003
6 1370
7 5275
8 9436
9 31776
10 1037
11 1236
12 2430
13 3843
14 3957
15 6594
16 21480
17 137719
18 693
19 11547
20 8279
21 8618
22 6971
23 18839
24 3701
25 4097
26 15551
27 587
28 7091
29 13190
30 1290
31 3015
32 4052
33 1170
34 8036
35 4731
36 5944
37 6789
38 15405
39 25684
40 1718
41 8045
42 9301
43 8234
44 3829
45 20244
46 3084
47 1015
48 914
49 1599
50 663
51 4775
52 14967
53 3824
54 6995
55 4077
56 8361
57 1372
58 4616
59 6376
60 10529
61 3799
62 728
63 2014
64 3606
65 5887
66 4555
67 7246
68 10730
69 5735
70 1435
71 12771
72 4604
73 3596
74 18242
75 7262
76 6924
77 56796
78 4413
79 1524
80 2581
81 2842
82 15414
83 9298
84 4946
85 8402
86 8433
87 13987
88 4782
89 2529
90 8510
91 4926
92 52543
93 649
94 42775
95 2991
96 12793
97 3362
98 33644
99 787

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2900
1 968
2 4786
3 3109
4 2392
5 2222
6 3810
7 3109
8 805
9 14676
10 4542
11 691
12 4468
13 4622
14 351
15 1419
16 4623
17 1715
18 2718
19 5508
20 513
21 5283
22 1887
23 741
24 1890
25 2422
26 8458
27 1445
28 2800
29 1886
30 4965
31 2017
32 845
33 46381
34 2437
35 5329
36 742
37 1519
38 732
39 6071
40 5606
41 4168
42 5943
43 6838
44 5832
45 830
46 3016
47 1200
48 3794
49 4344
50 12180
51 24586
52 2805
53 868
54 7878
55 6135
56 1747
57 1362
58 6660
59 43710
60 1261
61 6694
62 3615
63 1636
64 3451
65 9719
66 425
67 5601
68 1352
69 1099
70 673
71 10656
72 4888
73 5248
74 1500
75 3854
76 1203
77 3955
78 2095
79 5404
80 4476
81 69504
82 1957
83 533
84 2170
85 2724
86 739
87 1195
88 5755
89 2231
90 356
91 5309
92 2837
93 1883
94 572
95 311
96 503
97 4665
98 2938
99 1247
100 52141
101 194
102 16560
103 12300
104 550
105 1015
106 3406
107 795
108 517
109 886
110 3578
111 8709
112 5006
113 785
114 3136
115 1398
116 10475
117 1776
118 2052
119 700
120 4808
121 8986
122 958
123 3943
124 3511
125 3544
126 1415
127 4840
128 2326
129 3852
130 480
131 10588
132 3092
133 1431
134 898
135 517
136 18003
137 945
138 464
139 540
140 4788
141 1901
142 4466
143 10627
144 3107
145 3348
146 1458
147 1012
148 3501
149 1358
150 5278
151 8093
152 11821
153 538
154 3166
155 6736
156 9882
157 6464
158 3057
159 1105
160 452
161 4713
162 1187
163 1598
164 1395
165 2298
166 7401
167 4133
168 1595
169 5669
170 3138
171 5357
172 3234
173 9569
174 1791
175 28103
176 12655
177 20618
178 496
179 19779
180 413
181 2106
182 13751
183 20266
184 2261
185 1097
186 1464
187 5246
188 1157
189 4135
190 1745
191 3505
192 2264
193 638
194 2532
195 1852
196 16219
197 4322
198 4049
199 2032